Die sozialen Medien sind die Quelle schlechthin, wenn es um aktuelle Trend-Entwicklungen geht. Im derzeitigen Trendreport von Social Match, Appinio und PlayTheHype wurden jetzt die jüngeren NutzerInnen gefragt, von welchen Trend-Prognosen sie 2022 für Marken, Agenturen und Content-Creators ausgehen.
Im Vordergrund der qualitativen Untersuchungen stand zunächst das Nutzungsverhalten der UserInnen. Dafür machte sich PlayTheHype einige Generation-Z (kurz GenZ) Chat-Gruppen auf WhatsApp zunutze. Insgesamt wurden circa 3.117 junge Menschen im Alter von 16-25 Jahren befragt. Appinio dagegen stützte sich auf das betriebsinterne Dashboard, welches in Echtzeit circa 254 TeilnehmerInnen mit einer Altersspanne von 16-45 Jahren nach ihrem Nutzungsverhalten befragte.
Qualitätsmerkmal: Marken halten
Product-Placement gehört schon lange der Vergangenheit an. Die KundInnen von heute wollen eine Bindung zu ihren Marken spüren, welche bestenfalls auf einem geteilten Wertesystem beruht. Insbesondere GenZ erwartet von modernen Marken, dass diese eine klare gesellschaftliche Positionierung einnehmen und aktiv Initiative mit einem sogenannten “Call for Activism” zeigen. Nur so kann sich die noch junge Gesellschaftsgruppe eine ernste und nachhaltige Beziehung zwischen den Marken und ihren KundInnen vorstellen.
Laut der Studie möchten die KonsumentInnen wissen, dass man sie in ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst nimmt, sodass sie am Ende ein Produkt in den Händen halten, welches man mit einem reinen Gewissen kaufen und nutzen kann.
Authentisches Storytelling mit InfluencerInnen
InfluencerInnen haben schon lange das Marketing-Zepter an sich gerissen und das sogar ziemlich gut. Neben hochwertigem und authentischem Content liefern sie zudem ausgefeilte Storylines, welche nichts mehr mit den Massen an Rabattcodes und Werbeflyern zu tun haben, die man früher noch an den Kopf geschmissen bekommen hat. InfluencerInnen sind dazu in der Lage eine hohe Reichweite aufzubauen und trotzdem nahbar zu bleiben- das trägt zu einer positiven und nachhaltigen Bindung mit der Community bei.
56 Prozent der befragten KundInnen gaben an, dass sie besonders viel Wert auf die Möglichkeit zum Austauschen legen würde. Die UserInnen wollen mit den InfluencerInnen kommunizieren und sich auf Augenhöhe fühlen. Instagram-Marken, die ihrer Community keinen Austausch ermöglichen könnten es deshalb bald schwer haben diese langfristig zu binden.
Livestreams für mehr Nahbarkeit
Nachdem man sich mittlerweile an den vielen Filter-Geschichten auf Instagram satt gesehen hat, braucht es neue Marketing-Tools, die die KundInnen binden und Spaß haben lassen. Laut der Studie erleben aktuell Livestreams einen Aufschwung. Live-Formate lassen die ZuschauerInnen nicht nur zusehen, sondern in Form von Reaktionen mitmachen und agieren.
So lasse die Marken ihre InfluencerInnen mittlerweile sogar ungeskriptet Streamen. Und das mit Erfolg, denn laut der Umfrage gaben 70 Prozent der Twitch-User an, dass sie ihre Streaming-Favoriten in finanzieller Hinsicht unterstützen. Nahbarkeit und die Möglichkeit während eines Real-Time-Formates zu interagieren werten das Online-Erlebnis radikal auf. Die Marken generieren durch authentisches Storytelling und kreativer Freiheit ein maximum an Authentizität.
Vertical Short Videos als Content-Stars
Das Content-Angebot auf den sozialen Medien ist üppig, manchmal ist es sogar schwer irgendwie den Durchblick zu behalten. Die Engagement-Rates zeigen zudem, dass die UserInnen nicht viel Zeit mit den einzelnen Inhalten verbringen. Deshalb sind clevere, schnelle 9:16 Video-Formate gefragt, die auf den Punkt kommen.
Auch die Marken haben mittlerweile mitbekommen, dass die kurzen Video-Formate auf TikTok und Co. funktionieren. Laut der Studie haben 45 Prozent der befragten GenZler schon einmal einen Kauf getätigt, nachdem sie auf TikTok ein Video mit dem Produkt gesehen haben. Es geht darum die Aufmerksamkeit der ZuschauerInnen möglichst schnell mit wichtigen Informationen einzufangen, sonst verliert man diese.