Greenwashing in Energiekonzernen

greenwashing in energiekonzernen_13.09.2019_blog_effektor

OVO Energy ist ein in Bristol gegründeter Energiekonzern. Seit 2009 beliefert OVO britische Einwohner mit Strom und Gas. Das Unternehmen gehört zu den fünfzehn kleineren Energiekonzernen, die allerdings mit den sechs großen (British Gas, EDF Energy, E.ON, Npower, Scottish Power und SSE konkurriert. Seit kurzem bietet OVO ebenfalls grüne Energie an. Ob es sich dabei um Greenwashing handelt und ein Emissionsausgleich alleine reicht ist umstritten.

Heiß umstritten ist momentan auch der Emissionsausstoß im Luftverkehr. Erst vergangene Woche hatte das britische Königshaus einen Shitstorm abbekommen, nachdem Prinz Harry und Meghan Markle innerhalb von elf Tagen vier Reisen per Jetset zurückgelegt hatten. Gerade dieser Fall hatte für viele Fragen gesorgt, vor allem was individuell getan werden kann um den Carbon Footprint zu verkleinern. Nachhaltigkeit und unsere Umwelt haben endlich einen so großen Stellenwert bei vielen Menschen eingenommen, sodass der Thematik auch von Seiten der Großkonzerne her mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird inwiefern der Alltag Nachhaltigkeit zu Gute kommen kann. Für Ovo soll der Aspekt Nachhaltigkeit nun einen Großteil der Marke ausmachen. Damit veröffentlichte das Unternehmen eine neue Strategie. Unterstützt würden zum Beispiel Regelungen um das Reisen per Luftverkehr einzuschränken, es sei denn es sei nicht anderweitig möglich.

Ob der Konzern mit der neuen Strategie tatsächlich etwas erreichen will oder sich diese Strategie als reines Marketing-Konzept entpuppt um neue Kunden anzuziehen bleibt dabei allerdings bestehen. Bei den Preisen ist OVO nämlich eher der Nachzügler: Briten müssen für erneuerbare Energien 5 Pound draufzahlen. Andere britische Konzerne boten ihren Kunden erneuerbare Energie ohne Aufpreis an. Das Unternehmen hatte offengelegt welche Rolle sein Handeln in Sache Umwelt eigentlich spielt und was einen verantwortungsbewussten Konzern ausmacht. Dass OVO dabei noch in den Startlöchern steht und sich das Unternehmen schrittweise an seine Kunden anpasst, Erwartungen erfüllt und seine Angebote effizienter gestaltet ist nachvollziehbar. Da noch nicht alles perfekt ausgekundschaftet ist zeigte allerdings, dass OVO sich auf einem realistisch nachvollziehbaren Weg befindet um seinen Zielen nachzukommen.

OVO hatte sich außerdem bereits mit Kritiken und Anschuldigungen auseinandergesetzt. Unter anderem wurde behauptet, dass OVO dem Emissionsausgleich nicht ausreichend nachkommt und sich mit Greenwashing selbst einen Stempel aufdrückt.

Das Ziel bei alldem ist natürlich, zuallererst die Handlung im Marketing zu verändern, damit sich auch bei den Kunden ein Bewusstsein entwickelt. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass Nachhaltigkeit kein Ziel ist, dass alleine erreicht werden kann, sondern in Gruppen. Und auch im Falle von Greenwashing ist eins nicht zu vergessen: dass andere Unternehmen dadurch aufmerksam gemacht werden und anfangen mitzumachen, ohne dass die Gründe dafür eine besonders große Rolle spielen.