Wie der Online-Werbemarkt sich durch den Krieg in der Ukraine entwickelt hat

Die schwerwiegende Krisensituation in der Ukraine macht sich auch in den aktuellen Marketing-Kennzahlen bemerkbar. Denn neben den verheerenden gesellschaftlichen und politischen Folgen leidet nun auch die Wirtschaft. Doch wie genau wirkt sich die aktuelle Lage auf den Online-Werbemarkt aus? Eine Großzahl an Werbekonten gibt nun Auskunft. Diese hat sich die Online-Werbeagentur Smarketer einmal genauer angesehen.

Die Abweichungen zwischen den Branchen sind stark

Die ersten 60 Tage des Krieges ließen erkennen, dass sich dieser auch auf die KPIs ausgewirkt hat. Smarketer ermittelte ganze 24,4 Prozent höhere bereichsübergreifende Cost-per-Click Werte als noch im Jahr zuvor. In Bezug auf die Impressions konnten 3,2 Prozent weniger gemessen werden. Auffallend sind besonders die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Der Zweig Hobby & Freizeit beispielsweise ließ einen um 27,2 Prozent angestiegenen CPC-Wert und 20,6 Prozent mehr Impressions erkennen, wohingegen der Bereich Finanzen/Versicherungen/Immobilien ganze 51,1 Prozent an Impressions verloren und dafür 18,7 Prozent höhere CPCs dazugewonnen hat.

Experte für Content-Marketing bei Smarketer Eric Hinzpeter empfiehlt Unternehmen das Budget aufzustocken, wenn es zu steigenden Conversion Rates und fallenden Impression Shares kommen sollte. Außerdem könnte man abhängig vom jeweiligen Warenbestand auf ein dynamisches Remarketing oder bei wenig vorhandener Ware auf Google Shopping und Search setzen.

Klare KundenInnen-Kommunikation ist das A&O

Nicht nur die zum Teil unterbrochenen Lieferketten bereiten Sorgen, denn auch die finanzielle Unsicherheit der KundInnen stellt ein bedeutsames Problem dar. Eric Hinzpeter betont hier, dass die KundInnen jederzeit auf der Webseite oder mithilfe von Ads über den Warenbestand informiert werden sollten, denn die Verfügbarkeit spielt für die kaufwillige Kundschaft eine große Rolle. Zu wissen, ob gewisse Produkte erhältlich sind oder ab wann sie es wieder sind, sollte klar kommuniziert werden.
Und auch die zunehmende Inflation könnte neben dem stagnierendem Wirtschaftswachstum ein echtes Problem für fast alle Handelssegmente werden. Aus diesem Grund rät der Content-Marketing-Experte neben einer klaren Kommunikations-Strategie zu einem umfassenden Monitoring der Werbemaßnahmen sowie einer individuellen Abstimmung der Online-Marketing-Strategien.