Mobiles Web-Design: Dos und Don’ts

Mit den neuen Möglichkeiten, die sich für Web-Designer heutzutage anbieten, ist es sinnvoll sich die Frage zu stellen, ob der Nutzer tatsächlich alle Features möchte. Die Beratungsfirma Change Sciences hat deswegen nun zu diesem Thema nun mehrere Studien durchgeführt.

In den unterschiedlich großen Studien, welche von 20 bis 100 Teilnehmern reichten, analysierten die Forscher die Vorzüge der Nutzer beim Online Surfen. Für das native App-Design und das responsive Webdesign ließen sich eindeutige Präferenzen bei den Nutzern erkennen, die jeder Designer berücksichtigen sollte, wenn er den Nutzer überzeugen will.

Zu viele Gesten vermeiden

In den Studien stellte sich heraus, dass zu viele Gesten die Bedienung verschlechtern und den Nutzer stören. So ergaben sich drei Interaktionsmethoden, auf die sich die Entwickler fokussieren sollten. Scrollen, Swipen und Tappen sind somit die beliebtesten Gesten und werden am meisten im Mobile-Design genutzt.

Scrollen wird laut Change Sciences von 94 Prozent der Nutzer mehr als dreimal in einer Sitzung von mindestens zehn Minuten verwendet. Viele sind an das Scrollen vom Desktop mit einer Maus gewöhnt, weswegen diese Geste so beliebt ist.

Ein Großteil der Nutzer probiert von selbst das Swipen am oberen Teil des Bildschirms aus, ohne dass die Website Hinweise auf die Möglichkeit des Swipens gibt. Wenn das Swipen an anderen Bereichen der Seite möglich ist, brauchen die Nutzer jedoch meistens einen visuellen Hinweis.

Tappen ist den Nutzern auch geläufig, aber das Design sollte Tappen nicht zu oft benötigen, weil es den Nutzer schnell stört.

Das Pinch-Zooming versuchen die meisten Nutzer zu vermeiden, weshalb man den Verwender nicht zu dieser Geste zwingen sollte. Change Sciences hat herausgefunden, dass viele der Studienteilnehmer lange nach einer Alternative suchen, bevor sie das Zooming benutzen.

Als Entwickler sollte man also die notwendigen Gesten auf ein Minimum reduzieren und stattdessen Animationen einbauen, die den Nutzer auf bekannte Gesten hinweisen.

Tippen auf ein Minimum reduzieren

Die meisten Menschen mögen es nicht, auf dem Smartphone zu tippen und so ist es logisch, dass man große Tipp-Arbeit für den Kunden vermeiden sollte, weil dieser sonst eventuell die Eingabe beendet und die Webseite verlässt. Beim Anmelden auf Smartphones benutzen Viele sogar den Social-Login (Anmeldung mit Facebook oder anderen Netzwerken), der sonst eher unbeliebt ist, nur um nicht tippen zu müssen. Somit sollte man auf Eingaben komplett verzichten und wenn dies nicht geht, nur eine kleine Anzahl von Tippfeldern auf der Webseite haben.

Verständliches Icon-Design

Icons sind ein weiteres Design-Problem, weil das Internet täglich von neuen Symbolen überflutet wird, bei denen die Nutzer den Überblick verliert und schnell nicht mehr die Icons verstehen kann. Es ist somit besser auf bekannte und leicht verständliche Icons zurückzugreifen.

Navigation am oberen Bildschirmrand

Die Navigation sollte immer am oberen Bildschirmrand sein. Dies hat keinen praktischen Grund, sondern ist eine Gewöhnungssache. So waren zum Beispiel von Beginn an die Menüs beim Betriebssystem Windows oben am Bildschirmrand, außerdem haben viele soziale Netzwerke beim Mobile-Design ihren Menü-Button im oberen Bildschirmteil.

Benutzte einen Zurück-Button

Der Zurück-Button ist schon seit langem ein essentielles Bedienelement beim Surfen im Browser. Obwohl viele Entwickler versuchen den Zurück-Button zu vermeiden, ist es sinnvoll den Knopf einzubauen um dem Nutzer das Manövrieren auf der Webseite zu erleichtern.

Apple hat das Problem bei ihrem iOS-Betriebssystem mit dem Swipe-Feature gelöst, welches es dem Nutzer erlaubt mit einem Swipe nach rechts einen Schritt zurück zu gehen im Browser. Bei Android muss man sich auf den Pfeil-Button verlassen, welcher rechts unten auf dem Smartphone zu finden ist. Man sollte also für beide Plattformen, trotz der vorhandenen Features, eine individuelle Lösung finden. Zu empfehlen ist es den Zurück-Button, genau wie die Navigation, am oberen Bildschirmrand zu platzieren.

Mehr zum Thema: http://t3n.de/news/designer-ueber-mobilsurfer-wissen-820540/