Performance Max (kurz: PMax) war lange Zeit ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite versprach Google maximale Reichweite über alle Kanäle hinweg – von YouTube über Gmail und den Shopping-Feed bis zur klassischen Google-Suche. Auf der anderen Seite mussten viele Werbetreibende zähneknirschend zusehen, wie ein Großteil der Steuerung und Transparenz unter der Automatisierung begraben wurde.
Doch jetzt, 2025, hat sich einiges getan. Google hat eine Reihe von Updates veröffentlicht, die Performance Max endlich das geben, was sich viele von Anfang an gewünscht haben: mehr Kontrolle, gezielteres Targeting und bessere Einblicke. Aber auch ein neues Feeature, was durchaus mit Vorsicht betrachtet werden muss. Was genau hat sich geändert – und was bedeutet das für deine Kampagnen?
1. Kampagnenbezogene Ausschluss-Keywords – endlich mehr Kontrolle
Google erlaubt jetzt bis zu 100 negative Keywords auf Kampagnenebene. Ein überfälliger Schritt, denn bislang konnte man PMax kaum davor schützen, auf irrelevante Suchbegriffe zu bieten. Jetzt könnt ihr z. B. Begriffe wie „gratis“, „billig“ oder Markennamen eurer Konkurrenz direkt ausschließen – ohne komplizierte Workarounds.
2. Gezielte Neukundengewinnung mit Customer Match
Mit der neuen Funktion zur wertbasierten Neukundengewinnung erkennt PMax durch hochgeladene Kundendaten, welche Zielgruppen besonders wertvoll sind – z. B. Kund:innen mit hoher Kaufkraft oder Wiederkaufsrate. So wird euer Budget gezielter eingesetzt und Streuverluste minimiert.
3. Markenausschlüsse für Feed-basierte Kampagnen
Ihr wollt verhindern, dass PMax auf Suchbegriffe wie „Nike Sneaker Damen“ bietet, obwohl dafür eine eigene Brand-Kampagne läuft? Jetzt könnt ihr bestimmte Markennamen gezielt für Suchanzeigen ausschließen, ohne sie komplett aus eurer PMax-Kampagne zu verbannen.
4. Ausschlüsse nach Demografie und Gerät
PMax kann jetzt Zielgruppen nach Alter und Gerätetyp ausschließen – z. B. unter 18-Jährige oder Tablet-Nutzer:innen. Gerade für B2B-Kampagnen oder spezifische Produkte ist das eine sinnvolle Ergänzung, um die Conversionrate zu verbessern.
5. Such-Insights: Endlich mehr Transparenz
Google gibt euch jetzt detaillierte Einblicke, welche Suchthemen und Kategorien eure Kampagne tatsächlich bedient. Das hilft bei der Optimierung – und dabei, herauszufinden, ob eure Anzeigen wirklich die richtigen Nutzer:innen erreichen. So seht ihr auch welche Keywords ihr lieber auf die „Negativ“-Liste setzen solltet.
6. Automatisch generierte Assets und Zielseiten
Eine der neuesten Funktionen ist die sogenannte Asset-Optimierung (siehe Screenshot). Dabei kann Google automatisch Texte aus eurer Website, bestehenden Anzeigen oder Landingpages ziehen – und auch die Zielseiten flexibel anpassen, je nachdem, wo laut Google die besten Ergebnisse zu erwarten sind.
Aber Achtung – dieses Update ist mit Vorsicht zu genießen!
💡 Warum ihr vorsichtig sein solltet:
- Google entscheidet, welcher Text angezeigt wird – ihr habt weniger Kontrolle über Tonalität, Zielgruppenansprache, Markenkonsistenz und Werbeinhalte.
- Die Zielseitenwahl kann plötzlich auf eine weniger geeignete URL umschwenken, z. B. auf eine Unterseite die nicht unbedingt zur Suchintention passt oder die nicht Conversion-optimiert ist.
- Für sensible Branchen oder spezifische Angebote kann das kontraproduktiv sein.
Tipp: Nutzt diese Funktion nur, wenn ihr ein breites Angebot habt und ausreichend Vertrauen in eure Inhalte besteht – oder wenn ihr bereit seid, regelmäßig zu überprüfen, wohin Google euren Traffic wirklich lenkt.
Fazit: Mehr Freiheit – aber nicht blind vertrauen
Google Ads Performance Max entwickelt sich weiter. Viele der neuen Features machen die Kampagnenform attraktiver – vor allem für Unternehmen, die bisher mit der mangelnden Kontrolle gehadert haben. Gleichzeitig zeigt die neue Asset-Optimierung, dass Automatisierung weiterhin ein zweischneidiges Schwert bleibt.
Unsere Empfehlung: Nutzt die neuen Steuerungsmöglichkeiten aktiv – aber prüft kritisch, wo ihr Google die Zügel wirklich überlassen wollt. PMax kann ein mächtiges Werkzeug sein, aber nur, wenn ihr die Richtung vorgibt.
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