Logos minimalistisch designen

Ob online oder offline – ein minimalistisch designtes Logos hebt die dazugehörige Marke von Wettbewerbern ab und stabilisiert die Platzierung einer Marke besonders in der heutigen Zeit. Aus diesem Grund gilt es einen minimaoistischen Ansatz bei der Gestaltung von Logos im Hinterkopf zu behalten.

 

In diesem Beitrag möchten wir in 5 Punkten erklären was man im Designkontext unter Minimalismus versteht und was das erfolgreiche Design eines minimalistischen Logos ausmacht:

 

1. Was heißt Minimalismus?

Der Minimalismus ist ein Ansatz, der im Design verwendet wird, um die Einfachheit von bestehenden Komponenten zu maximieren und den zur Verfügung stehenden Raum komplett auszunutzen. Dieser Gestaltungsansatz, sich nur auf die wichtigsten Elemente zu beschränken und auf irrelevante Komponenten zu verzichten, kommt in allen kreativen Medien zur Anwendung. Insbesondere in bildender Kunst, Musik, Architektur und in der Literatur wird dieser Ansatz verwendet.

 

Viele kritisieren den Minimalismus in der Hinsicht, dass er nichtssagend und langweilig sei. Unabhängig von dieser Meinung, kann sich der strategische Einsatz eines minimalistischen Ansatzes beim Gestalten eines Logo-Designs erwiesenermaßen positiv auf eine Marke auswirken.

2. Die Geschichte des Minimalismus’

Der Minimalismus ist seit den 60er und 70er Jahren als ein künstlerisches Konzept bekannt. Das Fundament des minimalisitischen Gedanken findet sich in vielen Kulturen wieder.

1. In Japan:

So kann man die anfängliche Form des Minimalismus im japanischen Design wiederfinden. Das japanische Design-Konzept „ma“ (zu deutsch „Raum zwischen den Dingen“) ist der Raum, in dem Elemente existieren können und zugleich eine außergewöhnliche Wichtigkeit annehmen. Es geht hierbei um die natürliche Einfachheit und um die Begrenzung auf das Wichtigste. Eine solche Leere wird in Japan als positiv gesehen und bietet mehr Freiraum und Möglichkeit für eigene Optionen. Dieses Konzept wird oft beim Designen von Räumen, in der Architektur und in der Mode verwendet, um die ästhetische Schlichtheit der Leere hervorzuheben.

 

2. In den Niederlanden:

Des Weiteren haben die Niederlande einen großen Beitrag zum minimalistischen Design geleistet. Die beiden Maler Theo Doesberg und Piet Mondrian haben zusammen mit dem Architekten Geriet Rietveld von 1917 bis 1931 die De Stijl-Bewegung (zu deutsch „der Stil“) eingeführt. In dieser Design-Ästhetik wird darauf gesetzt, dass abstrakte, harmonische Designs sich auf Primärfarben, Raum und Geometrie fokussieren. Diese Charakteristika sind heutzutage immer noch in zeitgemäßen Designs wiederzufinden.

 

3. In Deutschland

Für das Design-Motto „Weniger ist mehr“ ist Deutschland in der internationalen Design-Szene nicht nur unter Kennern bekannt. Der deutsche Architekt Ludwig Mies van der Rohe hat die Ansicht des Minimalismus mit seiner modernen Baukunst und den wichtigsten Grundsätzen neu definiert und damit weltweit großen Einfluss auf Architekten seiner und der nachfolgenden Generationen ausgeübt. Die meisten seiner Designs hatten den Fokus auf Klarheit und offene Räume.

 

3. Rebranding und Minimalismus

Während des 20. Jahrhunderts lag der Fokus der Unternehmen weniger auf das Branding und das Designen des Firmenlogos. Die anfänglichen Logos wurden nicht nach einem bestimmten Design gestaltet, stattdessen beschränkte sich die Darstellung häufig lediglich auf den Unternehmensname in einer mehr oder weniger zufällig gewählten Schriftart.

Dies hat sich jedoch mit dem einsetzenden Wandel der Konsumkultur drastisch verändert. Der Konkurrenzkampf der Wettbewerber weitete sich darauf aus, das beste Logo zu haben, das den Kunden auf dem einfachsten und besten Weg den Markennamen vermittelt. Unternehmen begannen damit, sich mehr und mehr Gedanken darüber zu machen, wie das Branding und der Wiedererkennungswert der eigenen Marke am Besten auszusehen haben sollte.

Dies führte dazu, dass Unternehmen sich für üppige und fast kitschige Logo-Designs entschieden, um sich über deisen Weg von anderen Marken zu unterscheiden. Diese Arten von Logos entsprachen zwar dem damaligen Trend, sind heute aber auf keinen Fall zeitgemäß. Es gilt für Marken sich der Zeit und den beliebten Schriftart in ihrem Logo-Design anzupassen und ggf. ein veraltetes Design nach den aktuellen Gesichtpunkten zu modernisieren.

Ein schlichter und minimalistischer Ansatz ist hier gefragt. Um mit der Zeit Schritt zu halten, haben viele Unternehmen ihre Logos modernisiert, was in vielen Fällen bedeutet, dass sie ihnen ein minimalistischer Makeover verpasst haben.

Beispiele für Marken, die ihre Logos zeitgemäß angepasst haben:

 

1. Ford

Das traditionelle Unternehmen Ford ist ein Vorzeigebeispiel wenn es darum geht seinen Wurzeln über die Jahre hinweg treu zu bleiben. Die Marke hat sich mit der Zeit immer wieder den aktuellen Trends bis ins 21. Jahrhundert angepasst.

2. Pepsi

Pepsi ist einer der ältesten Getränkemarken auf dem Markt und hatte schon einige Modernisierungen des Logos hinter sich. Das Logo wurde 1962 einer ersten intensiven Neugestaltung unterzogen, als Pepsi das Wort „Cola“ gelöscht hat. Seitdem ist das Pepsi-Logo nur noch mit dem Wort Pepsi und einem rot, weiß, blauen Kronkorken im Hintergrund bekannt – welches wiederum mehrfach über die Jahre hinweg überarbeitet wurde.

 

3. Google

Auch der Riesenkonzern Google hat das Unternehmenslogo in den vergleichsweise wenigen Jahren seiner Firmengeschichte in Verbindung mit einem Rebranding modernisiert. Bei dem innovativen und technisch versierten Unternehmen ist die Erhaltung des Wiedererkennungswertes über alle Phasen der Markenweiterentwicklung wichtig. Dies wurde mit den Jahren erfolgreich umgesetzt, indem die Schriftart mit jeder Aktualisierung minimal verändert wurde. Google ist das perfekte Beispiel um aufzuzeigen, dass die Wahl einer neueren, aktuellen Schriftart nicht nur essenziell, sondern auch schlüssig umsetzbar ist, um das Design des Logos an die heutige Zeit anzupassen.

 

4. Apple

Das erste Logo von Apple wurde erstmals 1977 entworfen. Dieses Logo war jedoch durch seine fast nostalgische Gestakltung und inhaltliche Aufladung schwer zu erfassen. Die Bedeutung des Logos musste interpretiert werden, um es vollständig zu verstehen: die berühmte Entdeckung der Schwerkraft durch Isaac Newton. Diese Elemente waren eher abgelenkend, das Logo wurde deshalb neu designt. Das bis heute bekannte Logo bildet seitdem einen Apfel mit einem Biss dar.

 

5. FedEx

1973 wurde das erste Logo von FedEx entworfen. Knapp 20 Jahre darauf im Jahr 1994 wurde die Markenidentität und damit auch das Logo überarbeitet. Der als zu lang und zu nüchtern klingend wahrgenommene Name „Federal Express“ wurde zu „FedEx“ verschmolzen, während das Unternehmen im Logodesign den Markenfarben treu geblieben sind.

Dies sind gute Besipiele dafür, wie Unternehmen ihren Wurzeln und damit auch ihrer Marke über Jahre hinweg treu geblieben und sich parallel den Trends angepasst haben. Jedes dieser Logos zeugt von seinem eigenen Wandel, der in ein minimalistisch angepasstes und ansprechend gestaltetes Logo resultiert hat.

 

4. Minimalismus im Logo-Design

Was zeichnet ein gelungenes minimalistisches Logo aus? Die folgenden 4 Kriterien sollten in der Umsetzung erfüllt werden:

1. Einfachheit

Ein einfaches Design macht das Logo vielseitiger. So kann das Logo in unterschiedlichen Größen und auf verschiedenen Materialen abgebildet werden und ist dabei dennoch immer wiedererkennbar. Dies macht es möglich ein Logo in verschiedenen Medien einzusetzen, wie z.B. auf einer Visitenkarte, an einem Gebäude, auf einem Kugelschreiber oder auf einer Webseite. Des Weiteren ist ein einfaches Design an sich auch leichter wiederzuerkennen, denn ein schlichtes Logo lässt sich leichter einprägen, es fokussiert sich auf das Wesentliche und ist zeitlos.

2. Elemente verknüpfen

Ein minimalistisches Logo kann auch durch die Verknüpfung einzelner Elemente realisiert werden. Auf diese Art kann mit vorhandenen Logo-Elementen gespielt werden und ein einzigartig einfacher Weg gefunden werden, damit die Kernaussage einer Marke kommuniziert werden kann.

 

3. Farbe und Symbolik

Vor Farbe und Symbolik sollte nicht gescheut werden – eine sinnvolle Einarbeitung und Verwendung im Logo-Design vorausgesetzt. Bestimmte Farben und Symbole, die für eine Marke stehen, können die Bekanntheit der Marke steigern. So sollte sich ein Unternehmen bewusst sein was für eine Bedeutung bestimmte Farben und Symbole – auch in anderen kulturellen Kontexten – haben und diese dann passend einsetzen.

 

4. Typografie

Auch der gezielte Einsatz von Typografie kann im Minimalismus zum Vorteil werden. Buchstaben können nämlich auf unterschiedliche Weisen darstellt werden, gebogen oder geformt sorgen sie für einen schönen Schriftsatz. Für die Einzigartigkeit eines Logos können so zum Beispiel Elemente aus Buchstaben entfernt oder durch andere Elemente ersetzt werden, wie zum Beispiel Striche oder Punkte von einem Buchstaben.

 

5. Übung macht den Minimalismus-Meister

Es hört sich zwar einfach an, „Einfachheit“ umzusetzen doch in der Realität benötigt ein Designer beim „Weniger-ist-mehr“-Ansatz bei der Gestaltung eines Logos viel Übung und Spielraum zum Testen und Ausprobieren. Ein minimalistisches Logo ist nämlich nicht von Heute auf Morgen realisiert oder schnell zu Papier gebracht. Für Desginer heißt heißt es also: am Ball bleiben! Genauso wie die vielen Unternehmen, die für die Entwicklung eines passendem schlichten und modernen Logos mehrere Jahre investiert haben.