Ist da Hoffnung für die Werbeindustrie in Sicht?

Aktuell befinden wir uns in der 30. Woche der Corona-Krise. Die Folgen der Krise sind in vielen Bereichen sichtbar, auch in der Werbebranche. ADZINE hat deshalb in Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen Gremius die aktuelle Lage in der Werbung geprüft und dabei den Fokus auf das Segment Bekleidung & Accessoires gelegt. Durchgeführt wurde die Analyse im Rahmen des eigenen Panels bestehend aus 7000 PCs und 1500 Smartphones, es wurden also sämtliche Werbeaktivitäten im TV, auf dem PC und Mobilen erfasst. Wir sind ebenfalls gespannt, welche Ergebnisse ADZINE und Gremius erfassen konnten.

Was sich nicht verändert hat sind die Nutzungszeiten im Bereich der Mobilen und PC. Für den Zeitraum zwischen dem 15. und dem 21. Juni steigen die Nutzungszeiten seit Januar weiterhin um mehr als 20 Prozent, was sicherlich auch der vermehrten Zeit die Daheim verbracht wird zu Grunde liegt. Die Nutzung des TVs sinkt weiterhin und liegt durchschnittlich bei etwa 2 Stunden täglich. Damit zeichnet sich hier ein Minus von über 20 Prozent ab. Laut ADZINE könne dies vor allem an den Lockerungsmaßnahmen liegen, durch welche sich viele Menschen wieder vermehrt draußen aufhalten.
Auch lasse sich daraus schließen, dass die meisten Menschen, eingeschlossen den TV-Wenigsehern, werbetechnisch besser über Mobile und den PC erreichbar seien, wenn es um Video-Werbung geht welche im TV fast ausschließlich genutzt werde. Auch die Videowerbung sinke dabei weiter im Diskurs. Von insgesamt 16 Industrien, hatten nur sechs die Werbeaktivität erhöht, zehn davon aber gemindert. Innerhalb der Industrien sei der Trend aber gleichbleibend. Sonderplätz nahmen dabei immer noch die Travelbranche und die Automobilbranche ein.

Die Ergebnisse der Werbeformate Display- und Textanzeigen verzeichnen dahingegen eine positive Kurve. Dort atmet die Werbebranche erleichtert auf. Seit Ende März seien laut ADZINE und Gremius endlich positive Impressionen mit einem Anstieg um 4,3 Prozent verzeichnet worden.

Innerhalb der Segmente Bekleidung, Uhren und Schmuck fielen die Werbekontakte wie folgt aus. Nachdem die Kauflaune durch den Lockdown eher gesunken war, warben auch die Advertiser der Modebereiche zurückhaltender, so ADZINE. Auch jetzt verhalten sich die Advertiser dieser Bereiche eher noch ruhig. Die Hintergründe dafür sind wohl komplex, liegen aber vor allem an der Unsicherheit die sich seit der Pandemie in vielen Bereichen kenntlich macht.

Immerhin kann die Modebranche mittlerweile wieder ein Drittel der Werbekontakte auf die eigene Kappe nehmen. Die größten Brands nahmen innerhalb der Modebranche 40 Prozent der Reichweite ein. Darunter die Marken Holzkern, Brillen.de, H&M, Esprit, S.Oliver, Pandora, Mister Spex und Apollo.

Die Auswahl der Werbeformate war von Brand zu Brand unterschiedlich. Während die einen auf Bewegtbild zurückgriffen, verzichteten die Anderen komplett darauf und setzen auf Display- und Textanzeigen. Einige Brands fielen dabei auf. Esprit setzte somit beispielsweise zu hundert Prozent auf Display- und Text-Ads, wobei man von dem Unternehmen eigentlich eher das Bewegtbild als Format erwartet hätte.
Was sich aus Unternehmen wie Esprit jedoch schließen lässt, ist, dass die Werbebranche hier doch immer noch zögerlich und sparsam ist, was das Budget für die Werbung betreffe.
Allerdings hatten auch hier Veränderungen stattgefunden, denn die Kurve für die Videowerbung ist längst nicht mehr so schlecht wie zu Beginn der Pandemie und konnte sich mittlerweile auch etwas erholen.