Absolutes Video-Erlebnis auf Mobilgeräten – vertikal statt horizontal

In vielen Alltagssituationen werden Smartphone-Videos vertikal gefilmt – statt horizontal. Diese Videos finden trotz ihres Format zur Veröffentlichung im Internet und im Fernsehen Verwendung. In diesem Beitrag geht es darum weshalb vertikale Videos auf den Smartphones in Zukunft beliebter werden:

1. Die Zukunft sieht vertikal besser aus

Beobachtet man das Verhalten der Konsumenten liegt es im wahrsten Sinne auf der Hand: Menschen schauen fast ununterbrochen auf ihre Smartphones. Mit diesem neuen Verhalten wächst auch im Digitalbereich die Präferenz für Video-Content extrem an.

Die meisten Smartphone Geräte werden am besten senkrecht gehalten, während man unterwegs im Internet surft und sich Fotos oder Videos anguckt. Diese Fokussierung auf die vertikale Position bietet eine Intensität, die größer ist als in horizontaler Lage. Außerdem spielt sich im heutigen Zeitalter des Personal-Videos vieles vertikal ab, wenn der Benutzer mit anderen Menschen auf diese Weise kommuniziert.

Aus diesem Grund wandelt sich die Landschaft des Videokonsums von horizontal auf vertikal. Erst recht durch beliebte Apps wie Snapchat, Instagram und Facebook hat sich das mobile Verhalten rasant verändert, denn auf diesen Plattformen werden Videos vertikal aufgenommen, geteilt und angeschaut.

Besonders Snapchat hat zu diesem Trend sehr viel beigetragen, da in der App zum ersten Mal die Vertikalität voll und ganz genutzt wurde. Das Konzept des Gründers und CEO Evan Spiegel verfolgt mit diesem Ansatz das Ziel mit vertikalen Videos den vollen Display-Umfang optimal auszunutzen, so dass der Benutzer sein Smartphones nicht ständig in den horizontalen bzw. Landscape-Modus drehen muss.

2. Vertikale Videos als Werbeplattform

Diesen vertikalen Videoformat-Trend haben natürich auch viele Werbetreibende zur Kenntnis genommen, denn dies ist eine neue Möglichkeit für Online-Marketer das Konsumenten-Engagement für ein Unternehmen zu erhöhen. Außerdem haben Marketingspezialisten nun die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, die mehr mit der Art und Weise zusammenpassen, wie sich mobile Nutzer mit mobilen Inhalten beschäftigen.

Erste Studien von Unternehmen wie Snapchat und Facebook zeigen, dass Konsumenten für vertikale Videoanzeigen offen sind und dass diese Art von Werbung höhere Interaktionsraten und in einigen Fällen sogar einen steigenden Markenauftrieb erzeugen können. Nicht nur, weil diese neue Art der Darstellung von Videos besser auf mobilen Endgeräten aussieht, sondern auch wegen der besseren und leichteren userorientierten Handhabung.

Selbst die Nachrichtenagenturen wenden sich dem vertikalen Video zu und optimieren ihre Inhalte auf diese Art mobilfreundlicher. Auch YouTube folgt ganz offensichtlich diesem Trend und hat seine Android- und iOS-Apps aktualisiert, damit es möglich ist vertikale Videos im Vollbildmodus abzuspielen.

Nichtsdestotrotz ist Snapchat der Vorreiter in Sachen vertikaler Videowerbung unter den sozialen Netzwerken. Die ersten vertikalen Video-Werbungen auf Snapchat in den Discover Channels und Live Stories zeigten eine neunmal höhere Interaktionsrate auf als auf anderen sozialen Netzwerken.

Des Weiteren verriet der Hauptgeschäftsführer der Daily Mail, dass das Unternehmen daran arbeitet ihren kompletten Video-Content vertikal zu generieren.

Hieraus ergibt sich ein klares Bild: der Erfolg von professionellen Videos im Portrait-Modus ist höher, die Konsumenten sind zufriedener und es gibt eine höhere Abschlussquote.

3. Zukünftige Herausforderungen einer vertikalen Videoproduktion

Auf Grund der neuanbrechenden Ära der Vertikal-Videos kommt jedoch die Frage auf, wie qualitativ hochwertige Videos hergestellt und kreativ gestaltet werden können, um ein verbraucherfreundliches Werbeerlebnis zu gewährleisten.

Es gibt noch längst keine allgemeine und etablierte Vorgehensweise darüber wie man am besten vertikale Videos produzieren sollte. Einige Unternehmen drehen die Kamera direkt senkrecht, um vertikal zu filmen, andere filmen jedoch weiterhin auf die traditionelle Art und passen das Material im Anschluss an einen vertikalen Bildausschnitt an.

Das horizontale Filmen und anschließende Zuschneiden des Videomaterials bringt den großen Vorteil mit sich, dass das Material auf verschiedene Formate zusgeschnitten werden kann und nicht von Anfang an ein striktes Festlegen auf das vertikale Filmen erfolgen muss.

Dies bringt natürlich logistische Schwierigkeiten und viel Arbeit mit sich, da eine solche vertikale Orientierung Filmproduzenten dazu bringt, ihre Techniken und Kompositionen zu ändern und an die neue „Vertikal-Video-Ära“ anzupassen. So muss beim Filmen eines Interviews darauf geachtet werden, dass der Kameramann die Person in den Mittelpunkt des Bildes setzt, damit im Nachhinein das Video an ein vertikales Format angepasst werden kann. Außerdem erfordert es viel Einfallsreichtum, um herauszufinden welches nun die beste Art der Darstellung vertikaler Videos für andere Bildschirme als Handy-Displays ist.

Diesen Ansatz hat die New York Times verwendet, als sie ein Interview mit Justin Bieber, Skrillex und Diplo produzierten. Aus dem Filmmaterial haben sie dann drei unterschiedliche Versionen zugeschnitten, und zwar in 16:9 für den eigenen Player und Youtube, in 3:4 für Tablets sowie in 9:16 für Handys.

Da vertikale Video und andere Werbeformate sich ständig weiter entwickeln, sollte ein Unternehmen diese technologisch-stilistischen Fortschritte im Blick behalten und sich auch mit diesen intensiv beschäftigen, wenn es im Online-Business erfolgreich sein möchte. Es wird in jedem Fall interessant sein zu beobachten, in welcher Weise und in welchen Bereichen die Vertikal-Videos in den nächsten Jahren weiter in den Vordergrund treten werden.

Wir sind gespannt!