Das Thema Künstliche Intelligenz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wen bereits der Eintrag zu „Google Rankbrain“ interessiert hat, wird sich auch für diesen Artikel begeistern können.
Der Internetgigant Google hat sich mit dem Programm TensorFlow einen gewaltigen Vorsprung im Bereich des maschinellen Lernens erarbeitet. Nun hat sich Google dafür entschieden, die Früchte seiner Forschung frei zugänglich zu machen.
Bemerkenswert – denn nach Analyseeinschätzungen ist Google anderen IT-Konzernen in Bereichen wie Spracherkennung, Bilderkennung sowie der Analyse von Informationskontexten bis zu drei Jahren voraus.
Die Bekanntgabe der freien Verfügbarkeit des Programmpakets „TensorFlow“ entstammt aus einem Blog-Artikel des Google-Chefs Sundar Pichair, den er am 09.11.2015 veröffentlichte. Als Open-Source-Software ist das Programm nun für jedermann zugänglich und kann ohne Einschränkungen verwendet werden.
TensorFlow ist bis zu fünf mal schneller als seine Vorgänger und zudem intelligenter und flexibler. Sie kennen den Einsatz der Software aus der Spracherkennung in der „Google-App“, für die Bildersuche in „Google Photos“ und für die automatische Mail-Beantwortung „Smart Reply“.
Sundar Pichair bezweckt mit der Aktion, die Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu beschleunigen:
„Wir hoffen, dass die Gemeinschaft der KI-Forscher neue Ideen künftig viel schneller austauschen kann – in Form von funktionierenden Programm-Codes statt durch theoretische Wissenschaftsaufsätze.“
„Die Offenlegung eines ganzen Werkzeugkastens zur Entwicklung von Algorithmen für das maschinelle Lernen auf großen Datenmengen ist ein sehr spannender Vorstoß“ urteilt Stefan Rüping vom Fraunhofer-Institut. „Für Forscher ist es normalerweise sehr aufwendig, eine solche Arbeitsumgebung selbst zu entwickeln und die richtigen Einstellungen zu finden – Tensorflow bringt das Werkzeug dafür mit.“
Der amerikanische Computerwissenschaftler und Software-Entwickler Jeff Dean nimmt zu der freien Verfügbarkeit von Tensorflow folgendermaßen Stellung.
“What we’re hoping is that the community adopts this as a good way of expressing machine learning algorithms of lots of different types, and also contributes to building and improving „TensorFlow“ in lots of different and interesting ways.“
Ob das Manöver Googles die Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz tatsächlich beschleunigt, ist noch ungewiss. In jedem Fall hat sich Google für einen spannenden Schritt entschieden, den es zu verfolgen lohnt.
Mehr Informationen zum Thema Tensorflow finden Sie hier: