6 Tipps für Onlineshops in Krisenzeiten

6 Tipps für Onlineshops in Krisenzeiten_14.04.2020_blog_effektor

1. Vertrieb sichern

Bevor Sie eilige Schlüsse ziehen, gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und sich für den eigenen Onlineshop ein aktuelles Bild über die Lage zu verschaffen. Hier können Sie sich im ersten Schritt darum kümmern, dass wichtige Grundthemen wie die Versandfähigkeit und Umsatzpotentiale abgeklärt sind. Sowohl die interne, als auch die externe Lieferfähigkeit sollten gewährleistet sein. Damit der Vertrieb nicht zum erliegen kommt sollte so beispielsweise sichergestellt sein, dass Mitarbeiter im Home Office arbeiten oder dass in Mehrschichtbetrieben gearbeitet wird. Ideal ist außerdem, wenn Sie im ständigen Austausch mit Ihren Lieferanten stehen. Bei drohenden Lieferengpässen kann so vorsorglich nach einer Alternative gesucht werden. Im besten Falle überlegen Sie sich trotz allem einen Notfallplan. So kann bei Lieferproblemen bereits der Umsprung auf andere Lieferbetriebe hilfreich sein.

Die Umsatzpotenziale sollen auf eine finanzielle Absicherung ausgerichtet sein. Optionen, die Online-Shops daher zur Verfügung stehen wären eine Preiserhöhung zur Umsatzsteigerung, die Nutzung weiterer Plattformen zum Verkauf um hier einen Zusatzumsatz zu machen oder auch eine internationale Vermarktung. Gerade jetzt wo die Grenzen zugemacht wurden, gehen viele Online-Bestellungen aus dem Umland ein.

2. Blick auf die aktuelle Lage richten

Eingeklinkt an den ersten Schritt sollte bei der Bestandsaufnahme der aktuellen Lage auch die Größe des Unternehmens und die Umsatzentwicklung mit einberechnet werden. Auf Grundlage dessen lassen sich nämlich weitere Schritte erwirtschaften. Wichtig ist dabei sich der wirtschaftlichen Lage des Online-Shops bewusst zu werden und Rücklagen einzusehen. Ein Notfallplan könnte auch dabei helfen sich ungefähr auszurechnen, wie lange ihr Online-Shop trotz der fehlenden Umsätze aktiv bleiben kann. Denken Sie im Rahmen, Ihr Einfluss trifft bei der Coronakrise auf Grenzen.

Auch die Webanalyse sollte täglich von Neu unter die Lupe genommen werden. So können zeitig Anpassungen getroffen werden, die den Onlineshop auch bei den Umsätzen unterstützen. Hier gilt beispielsweise auch auf die Traffic-Quellen zu achten und zu schauen, welche Produkte sich gerade gut verkaufen und welche vielleicht gar nicht und wo für Nachschub an Produkten aufgrund hoher Nachfrage gesorgt werden muss. Nicht fehl am Platz ist außerdem das entwickeln von Prognosen im Hinblick auf den Verkauf. Welche Produkte könnten bald besonders gefragt sein?

Und vielleicht ist es gerade jetzt auch gar nicht so schlecht vom eigenen Standpunkt aus zu überlegen, wie man denn selbst auf die aktuelle Situation reagiert, denn schließlich betrifft die Coronavirus ausnahmslos jeden. Was bereitet Ihnen Sorgen? Wo wünschen Sie sich mehr Unterstützung? Was tut Ihnen in diesen Tagen gut? Und im Hinblick auf die Zielgruppe: wohin wird in der Zielgruppe der Fokus verlegt? Welche Stimmung herrscht unter den Kunden und welche Sorgen plagen Sie?

3. Ggf. Änderungen vorgeplanter Marketinginhalte und -strategien

Nun kann es in der Tat dazu kommen, dass vorausgeplante Strategien nicht mehr ganz mit der aktuellen Situation vereinbar sein. Geplante Kampagnen und Events sind nur ein Beispiel, denn noch kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, in welcher Situation wir uns in den kommenden Wochen oder Monaten befinden werden. Um hier sinnvoll auszusortieren und zu entscheiden inwiefern die Mediaplanung pausiert oder sogar ganz gestrichen werden muss, sollten Sie Ihre Planung auf Sinnhaftigkeit kontrollieren. Welche Planungen können auch mit Coronakrise durchgeführt werden ohne finanzielle Einbußen zu verursachen?
Überfordern Sie Ihre Zielgruppe nicht mit weiteren Neuen Inhalten, die aktuelle Situation trug genügend Ungewohntes mit sich. In diesen Zeiten fühlen sich Menschen eher durch Dinge bestärkt, die bestehen bleiben wie sie, sie kannten.

4. Marketingbotschaft?

Doch nicht nur Gewohnheit bietet den Menschen Sicherheit. Auch ein sensibler Umgang ist jetzt förderlich und hilft im Kontakt zum Kunden, diesen an das Unternehmen zu binden. So sollten Sie sich Ihre Marketingbotschaft einmal genauer anschauen und auch hier darauf achten, dass diese möglichst an die aktuellen Umstände durch die Coronakrise angepasst werden. Ein Beispiel dazu hatte Volkswagen geliefert. Das Markensymbol wurde an den Hashtag #socialdistancing angepasst. In diesem Sinne können Kategoriebilder und Überschriften hinterfragt werden. Können sich Konsumenten noch mit diesen identifizieren? Wie steht es um Anzeigetexte und Displaymotive? Und kann möglicherweise auch an Newsletter-Inhalten und Social-Media-Inhalten etwas geändert werden, sodass diese mit Mitgefühl auf die Zielgruppe wirkt?

5. Übergangspläne und kurzfristige Maßnahmen

Die aktuelle Situation ist mit Vorsicht zu handhaben. Rasche Entscheidungen könnten das Geschäft zum schwanken bringen. Sicherer fährt es sich mit einer ausgiebigen Analyse und vorsichtigen Schritten, die den Onlineshop vorerst sichern. Das PPC-Marketing ist beispielsweise auf die Performance und ein Budget angewiesen. Um den eigenen Shop zu analysieren gehört es daher dazu, dass die finanziellen Spielräume ausgelotet werden. Bei automatischen Gebotsstrategien sollten Sie genau hinschauen und die Entwicklungen in Ihrem Shop stets kontrollieren. Bei Unsicherheiten wird in der Regel eher zur Umstellung auf die manuellen Gebote geraten.

Des Weiteren wird dazu geraten, an der Anzeige von Produktgruppen zu arbeiten. Am besten geschieht dies nach der Auswertung der SEA-Daten. Denn diese geben Aufschluss über die aktuellen Conversion-Raten, sodass Budgets auch hier umgeändert werden können. Produktgruppen die derzeit eher in den Hintergrund geraten können zurückgestuft werden, während gefragte Produktgruppen zusätzlich gepusht werden können. Produktgruppen die hingegen von Lieferengpässen betroffen sind können derzeit auch ohne Bedenken ganz pausiert werden. In Austausch mit den SEA-Agenturen können weitere Maßnahmen getroffen werden, die dem Onlineshop in seiner Stabilität unterstützen. Geachtet werden sollte darauf, den Begriff “Corona” nicht zu verwenden, da dies zu einer Sperrung der Webseite führen könnte.

Auch dynamische Produktanzeigen sollten derzeit genauestens beobachtet werden. Zum einen halten sich die Menschen gerade vermehrt auf Social Media auf, zum Anderen stehen im Web aber gerade eher andere Themen im Vordergrund. Die Aufmerksamkeit der Nutzer kursiert um das Thema Corona & Co. herum, wodurch die Conversion Raten sinken.
Bedingt dadurch, steigern die Algorithmen die Impressionen, was zu einem Anstieg von Werbepreisen führt.

Auch das organische Social Media sollte durchgeprüft werden. Gemeint sind damit vor allem die Posts in der Warteschleife die automatisiert hochgeladen werden. Denn nun könnte es sein, dass vorteminierte Posts nicht zur aktuellen Lage passen. Wie bereits erwähnt ist es besser, sensibel an das Thema Corona heranzugehen und zwischen all den negativen Nachrichten, vielleicht auch einmal mit positiven Inhalten abzulenken. Dadurch kann das Image, sowie die Kundenbindung verstärkt werden.

6. Langfristige Maßnahmen

Der Überschuss an Zeit kann aber auch anders sinnvoll genutzt werden. Aus dem Homeoffice kann der Onlineshop auf jeglichen Ebenen optimiert werden. Tasks die sonst durchgängig zur Seite gerückt wurden, können nun entspannter angegangen werden. Dies meint zum Beispiel die Optimierung des PIM-Systems, das Aufräumen Des CRM oder die Erstellung von FAQs zu den meist gefragtesten Kundenanliegen. Auch Suchmaschinenoptimierung ist hier eine gute Aufgabe, der man sich nun in Ruhe widmen kann.

Die Gewinnung neuer Kunden ist zur Zeit eher schwierig und mit Ausgaben verbunden, bei denen nicht sicher gesagt werden kann, ob diese sich gerade vorteilhaft für Unternehmen erweisen. Konzentrieren Sie sich daher auf Ihre Stammkunden, dort können Sie die Kundenbindung derzeit stärken, was auch ihren Conversion-Raten zu Gute kommt.