Logo-Design will gekonnt sein. Immerhin ist es das erste Merkmal, das den KundInnen ins Auge springt, wenn sie erstmals mit dem Unternehmen in Kontakt kommen. Außerdem basiert die komplette Weiterentwicklung späterer Design-Elemente und Visuals auf dem Firmenlogo. Somit ist es ein unentbehrlicher Teil des Corporate Designs. Ein Unternehmen kann die besten Dienstleistungen anbieten und trotzdem Schwierigkeiten haben Kundschaft zu finden, wenn der Außenauftritt nicht kompetent und stimmig wirkt. Da so viel also vom Logo abhängt, ist es auch nicht einfach eins zu designen. Zumeist investieren die Firmen viel Geld und Zeit in die Konzeption eines gelungenen Logo-Designs, das ihre Corporate Identity widerspiegelt. Im nachfolgenden Text werden zehn Fehler benannt, die man beim Logo-Design eher vermeiden sollte.
Nr. 1 Das Logo-Design klauen
Das man Logos nicht klauen sollte klingt selbstverständlich- für viele ist es das aber anscheinend nicht. Das World Wide Web steckt voller inspirierender Designs und Ansätze, was die Versuchung erhöht sich da mal eben eine Scheibe von abzuschneiden. Insbesondere bekannte Marken profitieren von ihrem enormen Wiedererkennungswert und dienen als Inspirationsquelle für frische Logo-Designs. Ganz getreu nach dem Motto: hat ja schon mal funktioniert.
Die geläufigsten Ausreden auf der Seite der Preisdrücker-Logo-Designer sind das Budget oder die Konkurrenz. Gerät man an so ein Design-Portal, spart man sicher etwas Geld und Entwicklungszeit, riskiert dafür aber einen Plagiatsvorwurf. Immerhin lässt man sich ja kein Logo für die nächste Weihnachtsfeier designen, sondern für einen professionellen Außenauftritt. Und der ist, wie das Wort vielleicht schon verrät, öffentlich. Irgendwann wird das kopierte Logo auffallen und zu negativen Meinungen und schlimmstenfalls einer Urheberklage führen. Somit wird aus einer zunächst kostengünstigen Angelegenheit ein sehr kostspieliger Prozess und aus dem vermeintlichen Ansehen eine Blamage.
Nr. 2 Stock-Material meiden
Was ist der Unterschied zwischen einem Stock-Material-Logo, wo basierend auf einer gekauften Vorlage mal eben die Farben und Konturen angepasst wurden und einer eigenen Kreation? Die Antwort lautet: Alles. Denn egal welche schillernden Farben und noch so zeitaufwändigen Anpassungen man vornimmt, es ist und bleibt ein Stock-Logo. Ein Unternehmen sollte definitiv nicht an Ressourcen sparen, um ein vernünftiges Logo-Design auf die Beine zu stellen. Eigene Kreationen stehen für Individualität und Qualität. Zumal viele Stock-Materialien die spätere Logo-Verwendung explizit untersagen, weswegen man erneut Gefahr läuft sich eine Klage einzufangen.
Nr. 3 Weniger ist mehr
Wenn die Ideen nur so fließen und man voller Begeisterung gar nicht mehr weiß, welche nun am besten geeignet ist, kann es dazu kommen, dass man das finale Produkt mit zu vielen Ansätzen überlastet. Das Logo ist dann meist ziemlich kompliziert, führt zur visuellen Überforderung und besitzt keine klare Aussage. Und letzteres ist nun mal von essentieller Bedeutung, denn ohne klare Aussage entsteht auch kein Wiedererkennungswert. Um diesen Fehler zu umgehen, sollte man seine Ideen unbedingt strukturieren und nach ihrer Stärke bewerten. Sich auf eine gute Idee zu fokussieren und diese richtig umzusetzen ist viel effektiver als mehrere vereinen zu wollen.
Nr. 4 Passende Farbakzente setzen
Logos profitieren davon farbenfroh und akzentuiert gestaltet zu werden. Jedoch können zu viele Farben chaotisch wirken, da nicht alle zueinander passen. Außerdem sollte man im Hinterkopf behalten, dass das Logo auch in Schwarz-Weiß noch vernünftig rüberkommen sollte. Eine falsche Farbauswahl könnte tatsächlich ein gelungenes Design ruinieren. Deswegen ist es ratsam die KundIn schon früh in den Design-Prozess zu integrieren. Welche Farben werden mit dem Unternehmen assoziiert oder auch gewünscht? Anschließend können darauf basierend weitere Farbe gewählt werden, die als passend empfunden werden. Adobe Color ist übrigens ein hilfreiches und kostenfreies Tool, um treffende Farbauswahlen zu kreieren.
Nr. 5 Typographien Fehler
Typographien machen einen großen Teil des Logos aus. Bei der Wahl der richtigen Typographie sollte also auf ein paar Tipps geachtet werden. Erstens ist es nicht immer nötig sich nur auf die generischen Schriften zu beziehen. Auch, wenn Arial Black sich schon immer bewährt hat, könnte Ihr Logo-Design trotzdem von einer etwas experimentierfreudigen Schrift profitieren, denn jede Schriftart hat eine andere Wirkung. Doch es gibt auch unpassende Schriften. Viele Schriftarten, wie beispielsweise Comic Sans, werden grundsätzlich gemieden, weil sie Unseriösität suggerieren. Es empfiehlt sich also definitiv sich auszuprobieren und subjektiv zu schauen, was optisch stimmig wirkt und die Message des Logos tragen kann.
Ein weiterer typographischer Fehler ist die Verwendung von zu vielen Schriftarten. Wie auch bei der Farbauswahl kann das Logo durch zu viele Schriften überlastet wirken. Deshalb sollte man sich grob an die 2-Schriften-Maximum-Regel halten. Ein altbewährtes Konzept ist die Verwendung einer Haupt-Font, welche sich auch in der restlichen Unternehmens-Kommunikation widerspiegelt und eine weitere Schriftart, welche für einen Claim oder derartiges genutzt werden kann. Bei der Wahl der Schrift ist auch die Dicke zu beachten, denn zu filigrane Schriftarten könnten die Lesbarkeit behindern.
Zu guter Letzt sollte man auf die richtigen Abstände zwischen den Wörtern achten. Ein zu geringer Abstand lässt die Buchstaben miteinander verschmelzen, sodass auch hier die Lesbarkeit gefährdet wird.
Nr. 6 Logo-Designs, die nicht mit allen Medien/Flächen kompatibel sind
Ein gängiger Fehler, den Designer gerne machen, ist die Wiederverwendbarkeit des Logos nicht in Betracht zu ziehen. Vielleicht möchte die KundIn das Logo gerne zukünftig für weitere Medien nutzen oder auf einer großen Fläche, wie einem Dienstfahrzeug anbringen. Ohne Berücksichtigung der Skalierbarkeit und der Anpassungsfähigkeit des Logos könnte es deshalb später zu Problemen mit dem Logo kommen, sodass dieses gegebenenfalls komplett neu designed werden muss.
Nr. 7 Nur für das eigene Portfolio designen
Für die Gestaltung eines Logo-Designs ist es wichtig, dass der Designer sich akkurat an die Wünsche und Anregungen sowie die Corporate Identity der KundInnen hält. Es geht nicht darum das eigene Portfolio hübsch aufzufrischen, weshalb manche Designer, die eher darauf achten ihrem Stil treu zu bleiben, eventuell von der Auswahl ausgeschlossen werden sollten. Die Klienten zahlen immerhin für ein perfekt abgestimmtes Unternehmens-Logo, deswegen sollte die visuelle Ästhetik auch sich nach ihren Werten und Vorstellungen richten.
Nr. 8 Zu viele unnötige Informationen
Zu viele überflüssige Informationen überladen ein Logo, wie es beispielsweise bei der Inklusion firmenrelevanter Aspekte oft vorkommt. Den KundInnen ist es in der Regel ziemlich egal, ob es sich bei der lokalen Wäscherei um eine GbR oder GmbH handelt. Der visuelle Anblick und die Kernaussage des Logos werden aber höchstwahrscheinlich darunter leiden, dass die zusätzlichen Informationen für unnötige Verwirrung sorgen. Wenn generell mit dem Gedanken gespielt wird den Markennamen und den Claim mit in die Wortmarke des Logos zu packen, lohnt es sich nachzuforschen, ob man überhaupt rechtlich dazu verpflichtet ist.
Nr. 9 Mit der falschen Software arbeiten
Logos als PSD oder PNG taugen nichts. Mit etwas Glück hat man hier noch eine einigermaßen vernünftige Auflösung, sodass dieses im Web verwendet werden könnte, aber das war es dann auch. Das Aushängeschild einer Firma sollte deshalb stets mit einem kompetenten Vektorprogramm, wie beispielsweise Adobe’s Illustrator, erstellt werden. Nur wenn das Logo auch selbst gebaut wurde, kann es anschließend für alle Zwecke und Medien skaliert und genutzt werden. Ist das Logo etwa doch zu klein- kein Problem, es kann direkt größer gemacht werden, ohne an Qualität zu verlieren. Benötigt es vielleicht doch eine andere Farbpalette- auch das ist mit einem anständigen Vektorprogramm kein Problem.
Nr. 10 Ein Logo-Design ohne Plan erstellen
Wer ein Logo designen möchte, sollte eine ungefähre Idee davon haben, wie so etwas angegangen wird. Ein richtiger Workflow kommt nicht nur der Qualität des Logos zugute, sondern spart auch viel Zeit. Deshalb lohnt es sich den Design-Prozess in verschiedene Teile zu gliedern. Für den Anfang ist es auf jeden Fall nützlich sich Zeit für das Sammeln von Inspiration einzuteilen. Hier könnte man beispielsweise etwas auf den sozialen Medien stöbern und ein paar erste Entwürfe zu Papier bringen. Auch ein bisschen mit dem Vektorprogrammen herumspielen, bringt oft spannende Ideen zum Vorschein. Graduelles Arbeiten lässt auch Unstimmigkeiten früher erkennen, genauso wie früh-angesetzte Feedbackschleifen mit den KundInnen.